Dienstag, 30. November 2010

Monster!

In meiner heutigen Morgenmeditation sah ich mich inmitten eines verschneiten Waldes. Nachdem ich tagelang nicht dazu gekommen war, in die Natur hinaus zu gehen, war die Ruhe des Waldes und die Kühle der Luft - wenn auch imaginiert - eine willkommene Erholung von meinem zur Zeit recht zermürbenden Alltag.

Aber zu früh gefreut. Während ich so durch die winterliche Idylle streifte, fielen mir einige große dunkle Schatten hinter den kahlen Baumstämmen auf, die mich ziemlich an die Rattenmonster aus meinem Lieblingscomic Bone erinnerten. Ich hätte es wissen müssen (und damit meine ich nicht die Tatsache, dass ich manchmal entschieden zu viel Comic-Symbolismus in meinen Meditation habe)!

Auf einem naturspirituellen Weg kann man seinen eigenen dunklen Stellen nicht entfliehen - das ist zumindest meine Erfahrung. Jeder hat sie, und für gewöhnlich bringt es nicht viel, ihnen auszuweichen. Es ist noch nicht mal besonders weise, es zu versuchen, denn die Schatten beinhalten unsere größten Machtpotentiale.
Einer der Vorzüge, wenn man bereits einen Teil seiner inneren Dämonen kennen gelernt hat, ist der, dass man nicht mehr gleich in Panik verfällt, wenn sie ihr schreckliches Haupt erheben.

Was tat ich also stattdessen? Ich lud sie ein an mein Lagerfeuer ein. Und siehe da - jedes der garstigen Geschöpfe stellte sich artig vor und teilte seine Weisheit mit mir. Und wie sie da so saßen - Hochmut, Aggression, Selbstbetrug und all die anderen - hatte ich eigentlich gar keinen Grund mehr, sie loszuwerden. Irgendwie waren sie sogar ganz putzig.

Euer Chris

Dienstag, 23. November 2010

Chris Freys fantastischer Seedgroup-Führer

Durch eine Unterhaltung mit einem anderen OBOD-Mitglied habe ich mich neulich mal wieder intensiver mit dem Thema Seedgroup auseinandergesetzt und gemerkt, dass ich dazu doch schon einige Erfahrungen gesammelt habe, die anderen vielleicht weiter helfen können.
Da in meiner eigenen Seedgroup einige Probleme aufgetaucht sind, die ich zwar für sehr normal halte, die aber in keinster Weise von dem OBOD-Ratgeber angesprochen werden - vielleicht sind Engländer einfach gelassener als Deutsche - habe ich den Chris-Frey-Führer für Seedgroups zusammengestellt (der allerdings wahrscheinlich alles andere als komplett ist). Hier ist er; aber Vorsicht, er ist etwas spitz formuliert.

1. Wo mehrere Menschen zusammenkommen, um etwas Gemeinsames zu erschaffen, wird es zwangsweise zu Auseinandersetzungen und Drama kommen.


Druidentum wird von Menschen gemacht, und wer nicht bereit ist, sich auf andere Menschen und ihre ganz eigenen Seltsamkeiten einzulassen, der wird es in einer Seedgroup, oder jeden anderen Gruppe, schwer haben.
Im Großen und Ganzen scheint es im OBOD zwei Sorten von Menschen zu geben (verzeiht mir bitte das Über-einen-Kamm-Scheren, ich tu's auch nie wieder):

Die ambitionierten Sucher (oft einzelgängerische Nerds oder Typen, die auch bei ihrer spirituellen Suche eine geschäftliche Effizienz an den Tag legen) die einen spirituellen Weg verfolgen und irgendwo ankommen wollen (Erleuchtung, magische Macht, Weisheit...).
Und die Genügsamen (oft in seltsamen Kleingruppen verschiedenen Alters namens Familie organisiert), die einfach eine schöne Alltagsspiritualität leben wollen, aber nicht unbedingt an spirituellem Wachstum und magischer Ausbildung interessiert sind.

Keiner dieser Ansprüche ist besser als der andere, beide haben ihren Wert, und in einer lebendigen Gruppe darf es Vertreter beider geben. Aber: es ist mitunter sehr schwierig, beiden gerecht zu werden. Ein Sucher muss bereit sein, seine hohen mystischen Ansprüche auch mal beiseite zu stellen, wenn es um Keksebacken mit den Kleinen zu Alban Arthan geht, und ein Genügsamer muss es auch mal ertragen können, wenn ein Sucher die Gruppe mit den Erkenntnissen seiner tiefschürfenden Trancemeditationen nervt.

In meiner Erfahrung ist das Aufeinanderprallen dieser beiden Interessengruppen im Mikrokosmos Seedgroup gleichbedeutend mit dem Versuch, die beiden Farbschichten einer Aura-Soma-Flasche zu verquirlen. Eine Einigung ist auf Dauer so gut wie unmöglich, aber vielleicht schafft man es, jeden in seiner Einzigartigkeit zu respektieren, und die Treffen mal für die eine Gruppe, mal für die andere, interessant zu machen.

2. OBOD ist besonders freigeistig. Das bedeutet, es wird besonders viel Verwirrung geben.


Wo immer keine festgelegten Regeln existieren, müssen diese von den einzelnen Mitgliedern aufgestellt werden. Und täuscht euch bitte nicht: Regeln existieren immer, auch wenn sie unausgesprochen bleiben. Es ist sinnvoller, eine Struktur zu schaffen; sie muss ja nicht übermässig komplex sein. Ein Minimum an Regeln hilft, den Frieden zu bewahren.

3. Der König ist tot! Es lebe der König!


Es gibt keine Hierarchie in Seedgruppen. Stimmt das wirklich? Tatsache ist, dass OBOD sehr viele Menschen anzieht, die Hierarchien und Autorität aufs Tiefste hassen und ablehnen. Dementsprechend unwillkommen ist oft der Gedanke, dass es vielleicht doch so etwas wie eine flexible, auf Erfahrung basierende Hierarchie geben könnte. Oder sogar der Gedanke, dass eine effektive Gruppe eine endgültige Instanz brauchen könnte, um Entscheidungen zu fällen.

Tatsache ist doch: Wir stehen alle an unterschiedlichen Punkten in unserer Entwicklung. Ein Ovate, der seit drei Jahren im OBOD ist und davor zehn Jahre Wicca gemacht hat, hat nun mal mehr Gruppenerfahrung, und sollte diese auch mit seiner Seedgroup teilen dürften. Hey, die Gruppe könnte sogar davon profitieren!
Aber genauso gut kann auch der OBOD-Neuling, der zwar keinen Schimmer vom Kreisziehen hat, aber dafür Heilpraktiker ist, an einem Abend die Führung übernehmen, an dem es um Homöopathie und alternative Heilweisen geht.
Wir sind alle gleichwertig, aber eben nicht gleich.

Außerdem gibt's noch die Sache mit der Persönlichkeit: Es gibt Leute, die von Natur aus Führungspersönlichkeiten sind. Genauso gibt es Menschen, die von Natur aus Vermittler sind (und so weiter, und so fort). Lasst zu, dass sie das tun, was sie am besten können. Findet heraus, in welcher Rolle ihr euch wohlfühlt, und übernehmt sie. Die Gruppe wird es euch danken.

4. Folgt den OBOD-Ritualen, oder kommt in Teufels Küche!


Ich sag's mal deutlich vorweg: Die Rituale in den Heften sind oft ziemlich unbrauchbar. Zumindest für Gruppen, die nicht aus 75 Erzdruiden, deren Großmüttern, der örtlichen Kindergartengruppe und einem 24-köpfigen Blasorchester bestehen (vielleicht ist das aber auch wieder so ein Engländer-Ding).
Wie viele Rollen kann eine - sagen wir mal  - vierköpfige Gruppe ausfüllen, ohne mit latenter Schizophrenie nach Hause zu gehen? Die Lösung: Die Rituale anpassen.

Und da beginnt es gefährlich zu werden. Denn plötzlich will Anneliese, dass das Friedensgebet weggelassen wird, weil ihr das nicht so gefällt, Horst möchte einen zusätzlichen Teil, wo geräuchert wird, und Inge verlangt von Sven, dass er gefälligst sein Schwert zuhause lässt, weil sie keine Waffen im Kreis haben will. Alles schön und gut, und vielleicht kann man das Alles unter einen Hut bekommen. Aber seid euch gewiss, dass es an diesem Punkt ziemlich kompliziert wird, und die Anzahl der Extrawürste mit jedem zusätzlichen Mitglied exponentiell in die Höhe schießt. Daher: Am besten man hält sich zumindest halbwegs an die Rituale im Heft, und ändert sie nur so weit ab, dass sie für die Anzahl der Leute funktionieren.
So werden die Rituale zu einer Instanz (von denen wir im OBOD sonst ohnehin keine haben). Wenn's scheiße läuft können wir immer noch sagen: Das haben die in England verbockt.

So, ich glaube das war's erst mal. Vielleicht fallen mir später noch weitere Punkte ein, aber diese sind für mich die Gravierensten, die sich in einem Jahr Seedgrouperfahrung und Aberzillionen Jahren sonstiger Gruppenerfahrung herauskristallisiert haben.
Ach ja, ich bin übrigens ein Sucher, für die, die es wissen wollen.

Mit dem Segen von Himmel und Erde
Chris

Samstag, 6. November 2010

Erleuchtung und Kekse Teil 1

Manche Leute glauben, Erleuchtung würde sie ungeheuer mächtig machen. Macht sie auch. Sie macht dich zum mächtigsten Wesen im Universum - nur für gewöhnlich merkt das keiner außer dir.
Brad Warner, Hardcore Zen

Das Zitat stammt aus dem Buch, das ich gerade lese: Hardcore Zen - Punk Rock, Monsterfilme & die Wahrheit über Alles. Nun, für Punk Rock hatte ich nie viel übrig, aber Monsterfilme und die Wahrheit über Alles (und ja, auch Zen selbst) interessierten mich umso mehr.
Dass ich zudem noch das Buch im Laden an einer Stelle aufschlug, an der der Autor mit denselben Dingen hadert, wie ich gerade, nämlich der Priesterweihe, war ein ziemlicher Hinweis - neben der guten Covergestaltung (Danke, Aurum!) -  dass ich dieses Buch wohl lesen sollte.
Und siehe da, es bestätigt mir mal wieder, was ich ohnehin schon länger zu wissen befürchtete: Alle Religionen sind großer, aber bisweilen unterhaltsamer Schwachsinn. 
Wenn ein Zen-Mönch nach jahrelanger harter Praxis, in denen er hinter der Erleuchtung her jagt, letztendlich nicht mehr dabei herausholt als ein Einheitserlebnis, das ich schon als Fünfjähriger völlig ohne irgendeinen Schimmer von etwas hatte (und genug andere Menschen übrigens auch), dann denke ich mir, dass in den östlichen Religionen offenbar auch niemand Ahnung davon hat, um was es hier überhaupt geht. Die Zwischenzeit, bis man etwas mehr peilt, kann man aber super nutzen, um Tempel zu bauen, sich eine Ordensuniform zusammen zu frickeln und eine Menge Suchende mit möglichst viel diffusem Schund abzuspeisen. Gibt's wahlweise auch in der klassisch-christlichen oder der weißgerobten Druidenvariante.
Okay, ich bin vielleicht ein bisschen zu hart.
Tatsache ist, der Blick über den Tellerrand ins Land der aufgehenden Sonne hat mich mal wieder dazu gebracht, darüber nachzudenken, was eigentlich der Zweck einer Religion oder eines spirituellen Weges ist. Besonders wir Langzeit-Angekommenen (in unserer jeweiligen Tradition) haben ja die Tendenz, nach ein paar Jahren zu vergessen, um was es uns ursprünglich eigentlich ging. 
Jepp, ich bekenne mich schuldig. Nachdem ich ein paar Jahre in ödesten Wicca-Ritualen so etwas wie echte Spiritualität  zu entdecken gehofft hatte, ohne auf die Idee zu kommen, dass es vielleicht doch nur Ringelpiez mit Anfassen ist, traue ich mir inzwischen jede Form von Verblendung zu.

Okay, zurück zum Thema: Was ist der Sinn von Religion? Und was ist der Sinn eines naturspirituellen Weges?
Es ist schon interessant. Alle Welt scheint ein Riesenproblem mit sich und der Welt zu haben, wie sonst könnte man sich erklären, dass Christen, Juden, Moslems allesamt auf das Diesseits scheißen und auf den Hauptpreis im Jenseits hoffen, und die östlichen Religionen allesamt besessen davon zu sein scheinen, ihr Leiden zu beenden indem sie vom Rad der Wiedergeburt abspringen?
Westlichen Neuheiden scheint das nicht zu kratzen. Leiden? I wo. Erleuchtung? Brauch ich nicht, solange ich Kekse zu Beltane habe.
Mal ehrlich - und ich meine das durchaus ernst, auch wenn ich gerade alle anderen Wege gehörig durch den Kakao ziehe: Was ist eigentlich der Endzweck im modernen westlichen Neopaganismus? Was erhoffen wir uns von unserem Weg? Auf Gehorsam vor den Göttern holen sich offenbar nur noch einige Asatruar einen runter und Erleuchtung ist bei uns in etwa so verpönt wie Heino bei Musikliebhabern.
Also: Was ist der Sinn eines heidnischen spirituellen Weges wie Druidentum, Wicca oder Schamanismus? Ich habe ein paar Vermutungen, aber vielleicht begegnen mir noch ein paar weitere Denkanstöße bis zum zweiten Teil dieses etwas ungezogenen Artikels.

Vorerst lehne ich mich selbstgefällig mit meinem Kaffee zurück, und freue mich, dass es zumindest wohl nicht um Gottesfurcht oder irgendein anderes Programm der Wachturmgesellschaft geht. Oder etwa doch? Vorsichtshalber teile ich meinen letzten halben Keks mit meiner kleinen Bronze-Freya. Mist... Götzendienst. Auch so ein Thema. Den Weg zum Himmel habe ich mir damit wohl versaut.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Zurück zu den Wurzeln: Arbeiten mit den Ahnen

Diesen Artikel schrieb ich vor einigen Jahren. Die vorliegende überarbeitete Fassung erschien letztes Jahr im Druidenstein.

When the fire´s dead and gone 
and the people are too
Who will call your name 
who will sing your song?
Moana - Ancestors
Wer denkt heute schon noch über seine Ahnen nach? Selbst wenn wir uns schon einmal mit ihnen beschäftigt haben,  erscheint es uns doch, als hätten sie ganz andere Leben gelebt, lebten sie doch zu ganz anderen Zeiten und unter gänzlich anderen Umständen als wir. Wir kennen unsere Großeltern und vielleicht noch die eine oder andere Urgroßmutter, wenn wir Glück haben. Der Rest unserer Abstammungslinie liegt oft im Dunkeln. Auf Fotos erscheinen sie uns ihren Zeitgenossen ähnlicher als uns, ihren Kindern. Und doch – vielleicht finden wir bei genauerer Betrachtung in ihren Gesichtern unsere Augen, oder ein Lächeln, nicht unähnlich dem unseren.
 In den letzten Jahrzehnten haben wir uns als Kultur von unseren Ahnen losgesagt. Unsere Großeltern leben möglicherweise im Altersheim, und selbst unsere Eltern sind uns manchmal fremd geworden. Das war nicht immer so normal. Noch vor der Industriellen Revolution war es völlig selbstverständlich, daß mehrere Generationen gemein-sam unter einem Dach wohnten; einem Dach, unter dem möglicherweise auch die Großeltern der Großeltern ihren alltäglichen Geschäften nachgegangen sind. Mit der Verstädterung ist eine Veränderung geschehen, die einer allmählichen, aber gründlichen Entwurzelung gleichkam. 
Seitdem hat unsere Kultur einen Großteil seiner ursprünglichen Kraft und Identität eingebüßt. Heute haben die Deutschen nur noch wenig Bewusstsein für die subtilen Vernetzungen die eine Familie mit sich bringt. Sie sagen sich von ihren Familien los, ziehen in eine andere Stadt, und glauben tatsächlich, sie damit losgeworden zu sein. Nie so werden wie Mutti. Natürlich ist diese Entwurzelung kein Deutsches Phänomen. Die gesamte westliche Welt leidet darunter.  Unsere Kultur bietet uns genug Anlass, uns als getrennt voneinander zu empfin-den und uns immer tiefer in uns selbst zu verkap-seln. 
Auch in anderen Kultur-kreisen gab und gibt es diese Tendenzen, aber viele traditionellere Gesellschaften haben sich ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Vorfahren erhalten. In den Vorstellungen vieler Völker wachen sie aus dem Totenreich über die Familie und geben ihnen wichtigen spirituellen Rückhalt. 
Wer den Disney-Film Mulan gesehen hat, kann sich vielleicht an die witzige Szene erinnern, in der Mulans Ahnen eine Familiensitzung einberufen und sich untereinander darüber streiten, wer denn nun dem Mädchen diese oder jene ganz unmögliche Eigenart vererbt hat. Gut, diese Szene stammt aus einem amerikanischen Kinder-film, veranschaulicht aber sehr schön, was traditionelle Kulturen uns Voraus haben: Das Bewusst-sein von Zusammenhalt und Familie über die gegenwärtig Lebenden hinaus; eine Verbin-dung, die bis zum Anbeginn der Menschheit zurückreicht. Und das Bewusstsein, dass all die Kraft, die aus dieser Verbindung herrührt, unser Erbe ist - genetisch, geistig und spirituell.
Von den Ahnen haben wir unsere Blutgruppe, unsere Augen, Nasen oder unsere Vorliebe für Schwarzwälder Kirschtorte geerbt. Möglicherweise haben wir von unserem Ur-ur-ur-Großvater das Talent zum Malen oder von einer entfernten Tante das verschmitzte Lächeln. Wir sind das Produkt ihrer Erfahrungen, Verfehlungen und Kämpfe. Und auch ihre ungelebten Bedürfnisse leben in uns weiter. Eventuell können wir in ihren Lebenswegen unseren eigenen Kampf um Liebe und Anerkennung gespie-gelt sehen. In all diesen Geschich-ten liegen Kraft und Heilung für uns verborgen. 
In der modernen Naturreligion sind die Ahnen eine wesentliche Kraftquelle. Als Druiden erkennen wir den Nutzen dieser Verbindung und schöpfen aus dem uralten Wissen derer, die vor uns gegangen sind. Viele von uns betrachten die Geister der Ahnen als real, denn wir wissen, dass es auf der spirituellen Ebene weder Zeit noch Tod gibt. Bei meiner Arbeit mit den Ahnen habe ich festgestellt, dass wir mit ihrer Hilfe tatsächlich die Vergangen-heit heilen können, indem wir mit ihnen verwobene alte Energien erlösen, die uns dann in der Gegenwart als Kraft zur Verfügung stehen.
Viele Druiden und Heiden glauben an Reinkarnation und so verwundert es mich nicht, wenn einige von sich sogar behaupten, ihre eigenen Vorfahren gewesen zu sein, wie meine Bekannte Eisfüchsin. Sie berichtete mir von Erfahrungen in ihrer Familie, die auf häufige Reinkarnation innerhalb einer Familie hin-deuten könnten: „Mein Ur-Opa fiel Weihnachten im ersten Weltkrieg. Mein Vater ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten und hat jedesmal in der Vorweih-nachtszeit tiefste Depressionen. Er sagte öfter, dass er sein Opa ist. Ich wiederum sehe meiner Ur-Oma verblüffend ähnlich. Sie starb Anfang der 50er, kurz vor meiner Geburt.“
Im Universum geht offenbar nichts und niemand verloren. Nur das menschliche Bewusstsein mag dies oft nicht zu erfassen, denn es lebt in der Zeit. 
Praxis: Ein Ahnenaltar
Entstaube dein Familienalbum und suche alle alten Fotos deiner Angehörigen zusammen, besonders von denen, die du gar nicht oder nur wenig selbst kennen gelernt hast. Vielleicht finden sich ja auch einige ihrer Besitztümer, wie Urkunden, Schmuck oder ein alter Wanderstock.
Trage alles zusammen und errichte einen Altar mit den Fundstücken. Schaffe eine feierliche Atmosphäre. Zünde Kerzen an und dekoriere den Altar mit Blumen und vielleicht einigen Wurzeln. Dann stelle einen Spiegel zwischen all die alten Abbildungen und sieh dich selbst im Kreis deiner Familie.
Heiße sie willkommen und bitte sie, zu dir zu sprechen.
Öffne dich für ihre Weisheit. Vielleicht vernimmst du eine leise Stimme. Oder eines der Fotos zieht deine Aufmerksamkeit auf sich. Vielleicht sind es aber auch deine eigene Gesichtszüge aus denen das Wissen der Ahnen zu dir spricht.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Dann mal los...

Nun, wie fängt man einen Blog an? Nach langem hin und her überlegen habe ich mich entschlossen, es einfach zu tun - irgendwie. Mit den Worten, die gerade zur Hand sind. Und das sind um 1.20 Uhr nachts weißgott nicht viele.
Aber sei's drum... ein Anfang ist getan. Ich freue mich darauf hier in Zukunft meine Gedanken und Erlebnisse rund um meinen spirituellen Weg zu veröffentlichen; für die, die es interessiert, aber vor Allem auch für mich selbst, sozusagen als Tagebuchersatz.

Mal sehen, ich bin gespannt...

Gesegnete Grüße (und vielleicht bis zum nächsten Blog?)
Chris