Dienstag, 30. November 2010

Monster!

In meiner heutigen Morgenmeditation sah ich mich inmitten eines verschneiten Waldes. Nachdem ich tagelang nicht dazu gekommen war, in die Natur hinaus zu gehen, war die Ruhe des Waldes und die Kühle der Luft - wenn auch imaginiert - eine willkommene Erholung von meinem zur Zeit recht zermürbenden Alltag.

Aber zu früh gefreut. Während ich so durch die winterliche Idylle streifte, fielen mir einige große dunkle Schatten hinter den kahlen Baumstämmen auf, die mich ziemlich an die Rattenmonster aus meinem Lieblingscomic Bone erinnerten. Ich hätte es wissen müssen (und damit meine ich nicht die Tatsache, dass ich manchmal entschieden zu viel Comic-Symbolismus in meinen Meditation habe)!

Auf einem naturspirituellen Weg kann man seinen eigenen dunklen Stellen nicht entfliehen - das ist zumindest meine Erfahrung. Jeder hat sie, und für gewöhnlich bringt es nicht viel, ihnen auszuweichen. Es ist noch nicht mal besonders weise, es zu versuchen, denn die Schatten beinhalten unsere größten Machtpotentiale.
Einer der Vorzüge, wenn man bereits einen Teil seiner inneren Dämonen kennen gelernt hat, ist der, dass man nicht mehr gleich in Panik verfällt, wenn sie ihr schreckliches Haupt erheben.

Was tat ich also stattdessen? Ich lud sie ein an mein Lagerfeuer ein. Und siehe da - jedes der garstigen Geschöpfe stellte sich artig vor und teilte seine Weisheit mit mir. Und wie sie da so saßen - Hochmut, Aggression, Selbstbetrug und all die anderen - hatte ich eigentlich gar keinen Grund mehr, sie loszuwerden. Irgendwie waren sie sogar ganz putzig.

Euer Chris

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